Jerome Varoquer Und Lou Luthériéns 25.08.2023

Lou war ziellos durch das Schloss gestreift, auf einer ihrer Touren, von denen sie nicht wusste, warum sie sie machte und welchem Zweck sie dienten.
Tatsache war, dass sie nun in dieses strikt aufgeräumte Zimmer kam, in dem auf vielen Regalen noch mehr Pokale prangten.
Auf einigen standen die Namen eines Hauses, Auventeux war nicht besonders oft zu lesen, und Lou nahm an, dass es sich dabei um die Häuserpokale handelte.
Ihr war eigentlich herzlich egal, wie viele Punkte welches Haus bekam, sie sah keinen Vor-oder Nachteil darin, mehr beziehungsweise weniger Punkte zu haben.
Ihr Blick schweifte weiter und sie nahm Pokale ins Auge, auf denen einzelne Namen standen, die ihr aber nichts sagten. Höchstwahrscheinlich Schüler, die eine besondere Auszeichnung errungen hatten.
Die letzte Sorte an Pokalen, die Lou auffiel mussten wohl die Quidditchpokale sein. Hier schnitt Auventeux nicht besonders schlecht ab, wennauch Amidroite einige Trophäen vorweisen konnte.
Schulterzuckend wand sie sich wieder um. Was interessierten sie diese ganzen Pokale? Sie waren doch auch nichts weiter als ein Stück Metall mit einer Gravierung!
Immernoch schlenderte das blauhaarige Mädchen die Vitrinen entlang, blieb hier und dort stehen, belächelte den Ehrgeiz der darauf verwendet wurde, einen Platz für seinen Namen in einer der Glasvitrinen zu bekommen.
Nur wenige Meter weiter passierte das Unglück; Lou betrachtete einen goldenen, Kelchförmigen Pokal, lehnte sich gegen die Scheibe, stolperte und....KLIRR!
Nach einem lauten Krachen fand sich Lou IN einem der kästen wieder, mehr oder wneiger sitzend oder liegend zwischen lauter Pokalen und Auszeichungen.
"Shit!", war alles was sie dazu sagte. Vorsichtig pickte sie sich einig Glassplitter aus den Handballen und fluchte auf amerikanisch über sich selbst, die blöden Vitrinen, die Glassplitter, die dafür sorgten, dass ihre Hand blutete und über die ganze blöde Schule hier. Sie hatte schon immer gewusst, dass dieser Hass auf das Internat auf Gegenseitigkeit beruhte...hiermit hatte sie den Beweis.
Keuchend und fluchend bemerkte sie gar nicht, dass noch jemand das Zimmer betrat.

Mit guter Laune war der Seliqué durch die Eingangshalle gegangen und hüpfte fast schon dir Treppen hinauf.
Der Tag hatte gut angefangen und er hoffte er würde auch gut enden, denn die Hausparty stand an.
Klar es würden nur die Seliques auftauchen aber da gab es ja schon einige mit denen er sich eigentlich gut verstand.
Gerade ging er die Treppen hinauf als er aus dem nicht weit entfernten Pokalzimmer, ein Klirren hörte.
Mit skeptischer Miene blieb er kurz stehen und beobachtet die Türe, ob jemand herauskommen würde, doch da kam niemand.
Die Neugier machte sich breit, denn dort standen die Pokale und Auszeichnungen, würde jemand mit Fleiß dies zerstören wollen?
Seine Füße brachten ihn schneller zu der Türe, als er denken konnte und mit einem leichten Schwung öffnet er die große Holztüre.
Weiter hinten in dem geräumigen Raum, entdeckte er schon die ersten Glasscherben am Boden, und als er näher kam, sah er ein blauhaariges Mädchen, dass in dem zerbrochenen Kasten Sass.
Wie um Merlins Barte hat sie das angestellt.
Neben ihr lagen die Pokale des letzten Schuljahres und ein paar davon hatten sogar ein paar Beulen.
Mit Vorsichtigen schritten ging er auf das Mädchen zu, es war so schon seltsam das sie Blaue haare hatte, vielleicht war ihr hier ja ein Zauber schief gegangen.
„Alles ok?“ Jerome streckte ihr die Hand hin, damit sie aufstehen konnte.
„Hat hier eine Bombe eingeschlagen?“ versuchte er ein wenig zu scherzen.

Lou hatte nicht mitbekommen, dass ein anderer Schüler in den Raum getreten war. Deshalb zuckte sie zusammen und sah verwirrt auf, während sie hektisch versuchte die ganzen Scherben zu beseitigen, und die Pokale wieder aufzustellen, wobei sie sich erneut schnitt.
"...yeah...", sagte Lou nur, und verfiel unbemerkt ins amerikanische, ehe sie sich verbesserte.
Sie nahm seine Hand und zog sich daran hoch, auch wenn sie sich insgeheim darüber ärgerte, denn so etwas war gegen ihre Prinzipien. Sie musste sich doch nicht helfen lassen, oder?
Mürrisch klopfte sie sich einige Splitter von der Hose und blickte dabei schief zu Jerome hoch, um ihn das erste Mal richtig zu mustern.
"Eine Bombe hätte nicht schlimmer sein können...", meinte sie dann sarkastisch und fuhr sich mit ihrer Hand übers Gesicht, wobei sie eine kaum merkliche zarte Blutspur hinterlies.
Sie drehte sich um, und sah auf die Katastrophe, die sie angerichtet hatte.
"Reparo!", sagte sie dann und richtete ihren Zauberstab auf die Glasschränke. Begleitete von einem zarten Klingeln setzten sich die zerbrochenen Scheiben wieder zusammen und glitten zurück in ihre Ankerungen.
"Ich bin Lou!", sagte das Mädchen mit ihrer rauen Stimme, so als sei dies die Erklärung für all das hier.
Erst dann bemerkte sie, dass sich die Vitrinen wieder geschlossen hatten, die Pokale jeddoch immernoch auf dem Boden ringsherum lagen.
Innerlich stöhnte sie auf und überlegte sich nebenbei, was der Andere wohl von ihr halten mochte. Hielt er sie für eine durchgeknallte Irre? für eine pokalgeile Diebin?
Oder einen totalen Trottel?
Im geheimen lachte sie schon jetzt über die Geschihcten, die er über sie erzählen würde. Wieder einmal war sie ihrem Ruf gerecht geworden. Beziehungsweise machte sie sich gerade erst einen.
Noch kannte sie hier ja kaum jemand.
-Noch.

Mit einem leichten Ruck zog er das Mädchen auf und sah sich nochmals um.
„Nun dann hättest du der Bombe die Schuld geben können.“ Vielleicht war dieses Mädchen schlecht gelaunt oder aber auch einfach nur mächtig wütend das ihr das passiert war.
Jerome zuckte kurz mit den Schultern, das war ja nicht seine Sache. Stumm beobachtet er wie sie die Vitrine reparierte aber die Pokale am Boden vergaß.
„Ich bin Jerome.“ Antwortet er ihr genauso knapp und bückte sich dann nach einem der Pokale um sie zurück in den Schrank zu stellen.
„Warst du zu eifrig beim Pokale ansehen oder wie hast du es geschafft dieses robuste Glas zum Splittern zu bekommen?“
Fragte er mit einem Hauch von Schalk in seiner Stimme, der sicher nicht böse gemeint war.
Er rückte den Hauspokal gerade und hob dann noch eine Auszeichnung auf. War sie so ein seltsames Mädchen? Oder tat sie nur so.
Skeptisch mustert er Lou, kurz bevor er die Auszeichnung zurück in den Schrank legte.

"Ja, das hätte ich können!", meinte sie und sagte dann: "Vielleicht war es ja auch ein riesenhafter Troll, der hereinspazierte und gegen die Glasscheiben lief...?".
Sie richtete ihren Zauberstab auf einen zerbeulten Pokal und murmelte ein leises "reparo", worauf sich die Einbeulung des Metalls wieder nach außen wölbte.
"Hallo Jerome!", gab sie dann von sich und wartete mit ihrer Antwort auf seine scherzhaft gestellte Frage.
Zuerst räumte sie mit einem Wisch ihres Zauberstabs alle Pokale zusammen und lies sie zurück auf ihre Plätze fliegen, wobei sie zuerst die Glastüren aufschieben musste.
Dann kümmerte sie sich um die ganzen Auszeichnungen, Urkunden ud Medallien-solange, bis sie alle wieder in Reih und Glied nebeneinander hingen.
Erst dann erwiederte sie ein wenig schroff:" Mich interessieren diese Pokale nicht, eher die Konsistenz des Glases...Viel scheint es ja nicht auszuhalten!".
Wenn man darauf achtete, war ein wenig unterschwellig ihr amerikanischer Akzent zu hören, der ihre seltsame Art nur verstärkte.
"Vielleicht sollte man für mehr Sicherheitsvorkehrungen sorgen, denn wenn jemand diese Pokale stehlen will, so scheint es ein Leichtes zu sein!", meinte sie und runzelte die Stirn. Oh ja, sie lenkte von sich ab. Beziehungsweise davon, wie sie es geschafft hatte das Glas zu zertrümmern.
Außerdem wusste sie es selbst nicht genau...Sie war nur ein bisschen gestolpert und dagegen geknallt, aber dass das reichte um die Scheiben gleich zum Splittern zu bringen war erstaunlich!
Oder wiege ich jetzt schon so viel?
Prüfend sah sie an sich herab, konnte aber keine unnötigen Speckreserven entdecken, nein sie war ganz normal, wohl geformt wie immer...
Natürlich wie immer, welches Mädchen, dass sich derart selbst verwandeln konnte, würde sich nicht eine Traumfigur zaubern?
Aber Lou glaubte, dass sie schon immer recht wohl proportioniert gewesen war. Auch in ihrer Grundgestalt.
Jeromes skeptischen Blick bemerkte sie sehr wohl, und auf ihrer direkten Art konnte sie sich ein "Quoi?" nicht verkneifen. Irgendwie war es schade, dass die französische Sprache so gebunden, und melodisch klang. Erstens passte das gar nicht zu Lou und zweitens konnte man auf ihr viel schlechter schimpfen, geschweige denn unhöflich klingen.
Lou war eine der wenigen, die in einer solchen Situation nicht bemerkten, dass sie vergessen hatten sich zu bedanken. Oder hatte sie es gar nicht "vergessen"?

„Naja, wenn du dich so bezeichnen willst, den es ist unwahrscheinlich das hier ein Troll herein kann.“ Dieses Mädchen war forsch und Jerome konnte nicht anders als ihr einfach so dies vor die Nase zu knallen. Vielleicht kam sie aber auch nur so rüber und war im Grunde recht nett, das konnte Jerome ja nicht wissen in den ersten paar Minuten.
Dass das Glas nicht viel aushielt, da konnte Jerome ja nicht mitreden, er hatte noch nie versucht es zu beschädigen aber vielleicht gab es einen anderen Grund dafür.
„Ich glaube nicht das die Pokale so wertvoll sind, dass jemand diese klaut, und wenn das Glas kann, man ja mit Magie verstärken oder, wie du es gerade gemacht hast, wieder reparieren. Weshalb dann teures Glas hernehmen?“
Er zuckte mit den Schultern nur das war einleuchtend für ihn, außerdem wenn interessierte so was schon?
„Rien du Tout!“
Etwas missbilligend sah er sie an, was war sie den so zickig, auch wenn ihr ‚Quoi’ sich leicht melodisch anhörte, konnte man an ihrem Gesichtsausdruck genau erkennen, dass sie das nicht so meinte.
Kurz hob der Selique die Arme und schüttelte nur den Kopf. „Ich hab dir nichts getan, wenn du einen schlechten Tag hast, oder ein Problem, dann lass es nicht na mir aus.“
Er drehte sich um und ging zu den anderen Pokalen, schließlich musste er sich nicht mit diesem Mädchen abgeben.

"Genau so unwahrscheinlich wie ein bombeneinschlag!", entgegnete Lou nur und sah ihn prüfend an.
"Nun ja, wertvoll sind sie vielleicht nicht. Zumindest nicht im materiellen Sinne. Aber ein paar Schutzzauber würden trotzdem nicht schaden, den Pokalen nicht, dem Glas nicht und mir wären sie auch sehr willkommen gewesen!", sagte sie dann und regte sich wieder über ihre Ungeschicktheit auf, der sie nun ein paar Schrammen zu verschulden hatte.
Wieder glitt ein prüfender Blick über Jerome, erst starrte er sie an, und dann leugnete er das, oder wie?
Die Auventeux zog die Augenbrauen hoch und sah ihm lächelnd zu, wie er sich von ihr entfernte.
Einen schlechten Tag haben? Kann man wohl sagen, wo ich gerade in eine Glasscheibe gekracht bin, und einen Typ getroffen ahbe, der mich schlichtweg für verrückt hält!
Aber ob sie es zugeben wollte, oder nicht, gefiel ihr diese Rolle auch ein wenig, diese Rolle der durchgeknallten Zicke.
Naja, Zicke eher weniger. Diva klang besser... Und eigentlich war sie auch keine Zicke, es war eben nur nicht besonders einfach mit ihr umzugehen...
"Oh ja, ich habe ein Problem. Aber was heißt eines?", sie machte eine Pause und lächelte ihn liebenswürdig an; "Mein erstes ist diese Schule. Mein zweites meine Eltern. Das dritte sind die Glasscheiben, die mir ein paar ordentliche Schrammen verpasst haben und das Vierte....-das bist du!".
Das Mädchen visierte ihn, und aus den liebenswürdig gesagten Worten, wurden kalte Aussagen.
Sie war wirklich wieder einmal auf dem Gipfel der Fieberkurve, die ihre Gemeinheit aufzeichnete. Aber so wie sie rüber kam, klang sie noch viel gemeiner, als es eigentlich gedacht war. Das wurde ihr auch in dem Moment bewusst, als sie bereits zu Ende gesprochen hatte.
Trotzdem redete sie weiter, versuchte zu erklären und ritt sich damit nur noch weiter in den Mist:"Nur weil ich dir keine Rosen überreiche...musst du mich noch lange nicht als Zicke bezeichnen!".
Sie holte tief Luft:" Wo wir gerade bei Problemen waren, ich habe ganz die Drogen, Magersucht, Schwangerschaft und psychische Erkrankungen vergessen! Reicht dir das?".
Nach Aussen wirkte sie so selbstsicher, so verletzend, und so uneinfühlsam, während ihr bewusst wurde, dass jeder, der sie so sah absolut recht hatte.
Und in diesem kurzen Moment hasste sie sich dafür. Das war eine Seite an ihr, die sie ihrem selbstbewusstsein, ihrer losen Klappe und ihrem Temperament zu verdanken hatte, es war nicht die lustige, irre, abgefahrene Seite an ihr. Aber sie gehörte genauso dazu.
Lou ballte die Fäuste und wartete darauf, dass Jerome ihr ins Gesicht spuckte und den Raum verlies.

Auf ihre zickige Antwort zuckte er nur mit den Schultern, nicht jeder musste seinen Humor verstehen das war ihm schon klar.
„Bisher ist nichts passiert, warum also Zauber drüberlegen.“ Wieder ein Leichtes zucken mit den Schultern, er war sich nicht sicher ob es was brachte mit diesem Sturem etwas überhaupt zu diskutieren.
So was war doch meistens sinnlos und auf solche Streits hatte er eigentlich auch keine Lust. Kopfschüttelnd stand er an der Vitrine und blickte in sein Spiegelbild, das das Glas hervorbrachte.
Das dieses Mädchen ihn anlächelte konnte er nur schwach in der Scheibe der Vitrine sehn, was sie wohl nun wollte?
Diese Lou war ja wirklich zum Schießen wie konnte man sich in so was reinsteigern?
Es hallte ein Lachen durch den Raum, als sich Jerome zu ihr lachend umdrehte.
Sein Blick war nicht mehr hilfsbereit, vielleicht war er das in Letzter zeit einfach zu viel, man konnte ja sehn, was dabei raus kam.
Langsam ging er auf dieses seltsames Mädchen zu.
„Tja, wenn du Probleme mit deinen Eltern und dieser Schule hast, dann bist du hier irgendwie fehl am Platz, da solltest du wohl mal etwas unternehmen denn deine Laune muss hier keiner abbekommen.“
Immer noch zierte seine Lippen ein Grinsen.
„Und ich bin also ein Problem, ok das muss jeder selbst sehen, wahrscheinlich hättest du nur geheult hätte ich dir nicht geholfen. Egal wie, ich wäre immer schlecht davon gekommen. Also wen juckt es das du ein Problem mit mir hast.“
Kurz vor ihr blieb er stehen und hörte sich ihr Gejammer an.
„Und nun? Soll ich dich jetzt bemitleiden? Es gibt genug Schüler und Menschen, die genauso schlimme Sachen durchgemacht haben, diese jedoch versinken nicht in einer erbärmlichen Selbstmitleid und sie lassen es nicht an ihre Mitmenschen aus. Versuch es mal im Gewächshaus, da, gibt es ein paar stinkige Alraunen, die genauso gut jammern können wie du, da bist du in bester Gesellschaft.“
Immer noch vor Lou stehend verschränkte er die Arme und sah sie an.
„Wars das dann schon? Oder kommt da noch mehr das du versucht mir an den Kopf zu werfen?“
Auch wenn es so sein würde, er würde sich dann einfach nur umdrehen und gehen.

Überrascht davon, dass Jerome in Lachen ausbrach veränderte sich ihr Gesicht für den Bruchteil einer Sekunde.
Das Starre, Gemeine verschwand und wurde von ehrlicher Überraschung, möglicherweise vermischt mit etwas Syphatie abgelöst. Wenn Jerome über so etwas lachen konnte, war er ihren Idealen näher als man denken würde. Im nächsten Moment war dieser Anflug aber schon wieder verschwunden.
Sie zuckte mit den Achseln. Ihr war es im Grunde auhc egal, ob nun blöde Sicherheitsmaßnahmen für die Pokale und Auszeichnungen getroffen wurden. Völlig egal. Aber es tat gut, sich über etwas aufzuregen, etwas die Schuld zu geben.
Und in einem verbotenen Teil in Lous seltsamen Gehirn tat es sogar gut, sich mit Jerome zu streiten. Es wunderte sie nur, warum er nicht schon längst verschwunden war.
Selbstmitleid? Was denkt der denn? Noch nie was von Ironie gehört?
Sie hob die Augenbrauen und sagte, ein wenig belustigt:"Und das glaubst du mir auch noch? Drogen? Schwangerschaftsabbruch? Gut, das mit den psychischedn Problemen bringe ich noch überzeugend rüber, aber den Rest...".

"Wobei....das Problem mit dir...das könnte stimmen. Ich heule nämlich nicht. NIE!", sagte sie dann. "Aber jammern das kann ich, hast du richtig erkannt!".

Alraunen? Der Junge hat Humor! Tatsächlich!
Sie presste die Lippen aufeinander, es gelang ihr aber nur für ein paar Augenblicke, dann entkam ihr ein Glucksen.
Schnell lies sie ihr Gesicht wieder versteinern. Sollte sie sich von ihm verabschieden? Er würde sowieso gleich gehen. Sie wusste das. War auch besser für ihn.
Stattdessen wandte sie das Gesicht ab und dachte nach, dachte....irgendwas.

„Glauben tu ich dir im Grunde gar nichts.“ Zuckte er kurz mit den Achseln. „ Es ist mir Egal was du sagst oder sagen wirst.“ Sein Blick war kurz von oben herablassend, bevor er nur den Kopf schüttelte. Wie konnte es eigentlich immer wieder passieren das Schüler so einen Selbsthass auf sich entwickelten, oder besser gesagt auf die ganze Umwelt. Dann sollten sie sich verkriechen und die anderen in Ruhe lassen.

„Schön die Alraunen werden sich freuen eine ihresgleichen begrüßen zu dürfen. Vielleicht besuch ich dich und gib dir ein wenig Dünger … Vielleicht auch nicht, dein Gejammer ist jetzt schon schlimm genug.“ Ein schelmisches Grinsen erschien auf seinen Lippen, er hatte das Glucksen natürlich mit bekomme.
„Viel spaß beim Herumtrampeln, Alraunenprinzessin.“ Er drehte sich um hob die Hand zum Abschied und verschwand nach draußen. Seltsame Personen gab es hier…allein ihre Haarfarbe.“

Bedacht darauf ihrer Gemeinheit gerecht zu werden, strengte sich Lou an, um ihre starre Maske aufrecht zu erhalten. Was nicht einmal leicht war.
Vor Allem nicht, weil dieser Jerome andscheinend alles mit Gelassenheit nahm, ja sogar mit Humor. Das musste sie ihm immerhin lassen.
Ein Anflug von schlechtem Gewissen überkam sie und sie fragte sich, ob sie gerade eventuell eine Gelegenheit verpasst hatte, neue Kontakte zu knüpfen, vielleicht eine nette Bekanntschaft zu machen...
Jerome musste doch immerhin etwa in ihrem Alter sein. Sie überlegte, ob sie ihn womöglich aus dem Unterricht kannte, es kam aber keine Erinnerung an ihn hoch. Ärgerlich schob sie die Gedanken zur Seite und gab sich mühe diesen Kerl schlecht zu finden.
Kommt sich wohl toll vor; Viel Spaß beim Herumtrampeln Alraunenprinzessin! Den werde ich schon haben, darauf kann er sich verlassen!
Sie konnte aber nicht umhin, ihn ein wenig witzig zu finden, ein wenig, nur ein ganz kleines bisschen.
Anstatt den Raum zu verlassen stand sie eine Weile noch still und ruhig da, ehe sie einen Entschluss fasste. Beziehungsweise mal wieder auf ihre Intuität horchte.
Mit einem lauten Klirr hatte sie die Vitrinen erneut gesprengt. Wahllos griff sie zwischen die Trümmer und zog eine Medaillie hervor. Sie schien irgendeine Selique zu lobpreisen, was Lou aber herzlich egal war.
Konzentriert fuhr sie mit dem Zauberstab über das Metall, welches erst flüssig zu werden schien, dann glatt wie ein See, jegliche Schriftzüge verschwanden, ehe sich neue Buchstaben auf der schimmernden Oberfläche formten.
Lou steckte ihren Zauberstab weg und lächelte, oh wie es Spaß machte...
Sie legte die Medaillie zurück, aber an einen Platz, an dem sie deutlicher zu sehen war, überlegte ob sie mit einem roten Graffitipfeil an der Scheibe auf sie aufmerksam machen sollte, entschied sich aber dann dagegen.
"Reparo!", mit einem sachten Klirren schoben sich die Glaswände wieder zusammen.
Lou drehte sich nicht mehr um und verlies das Pokalzimmer.
Auf der Medaillie war aber klar und deutlich zu lesen: