Flugkunde

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Ethan war schon gespannt, wie die neuen Schüler reagieren würden. Es war seine allererste Unterrichtsstunde und er war schon etwas nervös, auch wenn er das selbst nicht von sich gedacht hätte. Aber jungen Schülern, die gerade erst ins Schulalter für Zauberei eingetreten waren, etwas über das Fliegen, die Besenpflege und dergleichen beizubringen, war eben doch etwas anderes, als wenn man in einer Quidditchmannschaft trainierte und dort stur Taktiken übte.
Der junge Mann betrat das Klassenzimmer, welches ihn für den theoretischen Unterricht zugeteilt worden war, immerhin konnte er die erste Stunde wohl kaum nutzen, um die Schüler direkt losfliegen zu lassen. Einige von ihnen kannten dieses Fortbewegungsmittel vielleicht nur aus Legenden, andere von ihnen hatten sicherlich noch nicht auf einen Besen gesessen. Der junge Lehrer breitete eine Namensliste von Erstklässlern auf seinem Pult aus, setzte sich auf dieses und wartete auf seine Schüler.

Charlotte betrat den Raum. Flugkunde... Das kannte sie eigentlich nur aus Geschichten das Hexen und Zauberer auf Besen fliegen, aber anscheinend war in dieser Welt so ziemlich alles möglich. Sie hatte schon ein wenig mulmiges Gefühl im Bauch gehabt als sie erfuhr das sie fliegen sollte, was sollte passieren wenn sie abstürtzt???? Naja, jeder sieht mal den Krankenflügel von innen dachte sie sich. Dann sah sie sich erst einmal um. Ein junger Lehrer stand am Pult. Er sah ein wenig nervös aus. Aber was sie am meisten verwirrte war warum sie drinnen unterrichtet wurden und nicht draußen, weil in diesem Raum konnte man ja schlecht fliegen. Dann setzte sie sich erst einmal an ihr Pult und wartete bis die Stunde beginnt.

Michelle betrat den Raum und sah den Lehrer der auf die letzen Schüler wartete. Er war sehr jung und schaute nervös umher.
Sie freute sich sehr auf den Flugunterricht, weil sie schon immer fliegen wollte.
Über Unfälle machte sie sich keine Sorgen.
Hauptsache es macht Spaß dachte sie.

Ethan war nicht überrascht über die Tatsache, dass seine Schüler zur ersten Stunde pünktlich erschienen. Am Anfang hatte man noch dieses Bewusstsein, dass man bloß nicht zu spät kommen wollte, um ja keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen. In den älteren Klassen ließ das dann nach, da sprach er aus Erfahrung.
Einen kurzen Moment betrachtete er die Schüler, die sich mittlerweile alle auf einem Platz eingefunden hatten. Der Klassenraum sah gut gefüllt aus. Ethan zog seinen Zauberstab und schloss die Türe, dann stand er vom Pult auf und stellte sich vor die Klasse. "Herzlich Willkommen in Beauxbatons" lächelte er die Schüler an. Irgendwie war es ein komisches Gefühl, vorne zu stehen und anderen etwas beizubringen. "Mein Name ist Ethan Morgan, ihr werdet dieses Jahr das Vergnügen haben, bei mir das Fliegen zu erlernen und am Ende eine praktische Prüfung in diesem Fach abzulegen. In eurem zweiten Jahr könnte es dann sogar sein, dass ich Sie in der Quidditchmannschaft trainieren werde." Eine kurze Vorstellung musste eben sein, das gehörte zur Höflichkeit dazu. Die Schüler mussten wissen, mit wem sie es zu tun hatten und gerade die Erstklässler hatten so einige Namen zu lernen. Die höheren Klassen bekamen ja nur noch vereinzelt neue Lehrer zu Gesicht. "Sie werden sich schon wundern, warum wir heute nicht auf dem Quidditchplatz sind und uns dort beschäftigen. Das liegt daran, dass möglicherweise noch nicht alle von Ihnen mit dem Besen vertraut sind. Wir werden heute zunächst eine theoretische Stunde einlegen, bevor es dann an die eigentlichen Flugstunden geht. Haben Sie bis hierher noch Fragen zum Lehrplan?" wollte er wissen, bevor er die Stunde offiziell begann.

Michelle hob die Hand.
"Werden wir nächste Stunde eine praktische Stunde machen, oder noch nicht?" fragte Michelle.

Genau das gleiche was Michelle sich gerade gefragt hatte hatte Charlotte sich auch gerade gefragt. Dann erhob sie aber ebenfalls die Hand und fragte: "Werden wir auch das Quiddich spielen lernen?".

Ethan hatte bereits mit solcherlei Nachfragen gerechnet und sich genau überlegt, was er sagen würde.
"Nun, der Lehrplan sieht verschiedene Dinge für dieses Schuljahr vor", begann er zu erklären. "Wir müssen natürlich zunächst eine theoretische Stunde einlegen, viele von Ihnen werden sicherlich noch nie auf einem Besen gesessen haben, wodurch es zu gefährlich werden würde, wenn ich Sie direkt auf die Besen loslasse. Daher werden wir uns heute mit allgemeinen Dingen beschäftigen und erst in der nächsten Stunde mit der praktischen Anwendung beginnen." Es war Ethan wichtig, dass seine Schüler verstanden, dass es ihm ernst war, dass nichts passieren würde. "Mit Quidditch spielen an sich werden wir uns zunächst nicht beschäftigen, das hängt allerdings auch davon ab, wie schnell wir mit dem eigentlichen Stoff durchkommen. Wir werden allerdings auf jeden Fall eine theoretische Stunde noch einfügen, in der wir uns über die allgemeinen Sportarten unterhalten werden, die auf einem Besen möglich sind. Quidditch wird auf jeden Fall dabei sein, aber ob wir ein Spiel simulieren werden, kann ich Ihnen noch nicht versprechen", versuchte er den Schülern klar zu machen. "Haben Sie noch weitere Fragen?" Andernfalls würde er nun mit dem eigentlichen Unterricht beginnen.

Michelle hatte keine weiteren Fragen mehr und hoffte das sie bald anfingen.

Ethan sah sich in der Klasse um. Keine weiteren Fragen. Das war gut. Das bedeutete, er könnte wirklich jetzt mal mit der eigentlichen Unterrichtsstunde anfangen. Er wollte ja auch nicht gleich am ersten Tag überziehen. Das schadete sowohl seinen Ruf, als auch seiner Gunst bei den Schülern. Fürchterlich. Er hatte das früher schon gehasst, also brauchte er das jetzt nicht auch noch.
"Nun, wie vorhin schon einmal gesagt, werden wir uns heute theoretisch mit dem Besenflug beschäftigen. Ich denke, wie ein Besen aussieht wissen wir alle." Trotz dieser Voraussetzung des Wissens, hatte Ethan eine Fotografie vorbereitet, die er nun an eine weiße Leinwand projezierte. "Wir sehen hier den Stiel, auf dem man sitzt, genau wie die Haken, die davon abgehen. Die Ablage, auf der man die Füße abstellt, um einen möglichst guten Halt auf dem Besen zu haben. Der Schwanz ist einfach für das Gleichgewicht zuständig. Wir wollen ja nicht wild durch die Gegend fliegen, sondern den Besen auch steuern können." Ethan sah sich in der Klasse um. "Kann mir jemand sagen, wie man den Besen zunächst beschleunigt und bremst, nachdem man sich vom Boden abgestoßen hat?"

Julie hörte dem Lehrer aufmerksam zu, aber auf seine Frage wusste sie keine Antwort.
Bis auf das Bild gerade eben, hatte sie noch nier einen Besen gesehen!
Sie hoffte das ihr jemand bald diese Frage beantworten würde.